udo seidel Fachgruppenbeauftragter Jiu-Jitsu
Udo Seidel
Beckhauserstrasse 20
40699 Erkrath
Tel.: 0173/3192574
E-Mail: udo.seidel@bkv-web.de

pdficon_large Wettkampfordnung zum download als pdf.

pdficon_large Prüfungsordnung / Pooltabelle Jiu-Jitsu für Kyu- und Dan-Grade als download.

Jiu Jitsu, zu deutsch „die sanfte Kunst“ ist eine der ältesten japanischen Kampfkunstarten. Ursprünglich wurde sie von den Samurai auf dem Schlachtfeld angewandt, um sich auch ohne Waffen verteidigen zu können. Der Sage nach wurde sie von Kriegern erfunden, die ähnliche Techniken in China und Indien gelernt und dann für ihre Bedürfnisse angepasst hatten.

Später spezialisierten sich die Krieger auf einzelne Bereiche, wie beispielsweise Würfe oder Schlag- und Tritttechniken, wodurch viele andere Kampfkünste wie Karate, Judo und Aikido, Brazilian Jiu Jitsu oder auch Krav Maga entstanden.

Jiu Jitsu zeichnet sich insbesondere durch seine Vielseitigkeit aus. Es gibt kein besonderes, traditionelles System das verfolgt werden muss, es zählt das Überleben auf der Straße. Dabei bedient sich das Jiu Jitsu gerne der Erfahrungen anderer Sportarten. Neue Einflüsse werden immer wieder ins Training integriert. Wenn früher die Verteidigung gegen einen Gegner mit Schwert oder Revolver geübt wurde, so wird bei der Waffenabwehr heute auch auf Pistolen-, Ketten- und Baseballschlägerangriffe eingegangen.

Der Wettkampf erfreut sich heute nicht nur im Karate und Judo großer Beliebtheit. Im BKV werden auch im Jiu Jitsu Wettkämpfe ausgetragen. Hier sind sowohl Würfe, als auch Schläge, Tritte, Würger und Hebel als Techniken erlaubt. Dadurch ist der Jiu Jitsu Wettkampf mehr am Freefight angesiedelt und bildet eine ganz eigene Mischung, in der aber Karate- und Judo-Elemente zu finden sind.

Moderne Entwicklung ist natürlich nicht alles, auch im Jiu Jitsu befleißigt man sich in der Pflege der Tradition. Im BKV werden nicht nur klassische Judo-Katas trainiert, auch die dem Jiu Jitsu eigenen Katas Shodan, Nidan und Yondan werden gelehrt und bei Prüfungen gerne gezeigt. Zur Prüfung zum 5. Dan muss jeder Jiu Jitsuka eine eigene Kata nach seinen Bedürfnissen schreiben und vorführen. So trägt er praktisch etwas zur Entwicklung des Sportes und der Philosophie des Jiu Jitsu bei.

Ein Jiu Jitsuka zeichnet sich besonders durch seine Kreativität und Flexibilität aus. Auch bei körperlichen Einschränkungen durch Alter oder Krankheit muss man in der Lage sein, sich zu verteidigen. Es ist nicht nur Ziel des Jiu Jitsu, zahlreiche Techniken zu vermitteln um diese dann weitergeben zu können. Auch die Kenntnis des eigenen Körpers und Könnens wird den Schülern vermittelt, damit sie ihren persönlichen „do“ (jap. „Weg“) finden können. Das Selbstvertrauen und Bewusstsein der eigenen Person hilft nicht nur beim Sport, sondern auch bei den Herausforderungen des täglichen Lebens. Der Respekt vor dem Gegenüber ist dabei nicht nur ein selbstverständlicher Teil des Trainings, er ermöglicht es auch, so viel wie möglich von anderen Menschen auf und neben der Matte zu lernen.
Ideal ist eine Abwehr im Jiu Jitsu dann, wenn sie realistisch, schnell und effektiv ist. Die Lösung muss nicht immer ein gewaltsamer Block sein, es kann auch ein sanftes Mitgehen oder Führen beinhalten.

Jiu Jitsu ist die sanfte Kunst, sich mit allen Widrigkeiten auseinander zu setzen.

Andrea Freitag

 

Prüfungsprogramm
Liebe Jiuka, das nachfolgende Prüfungsprogramm stellt die Prüfungsgrundlage der Budo- und Kampfsportvereinigung e.V. für den Fachbereich Jiu Jitsu dar. Zur Prüfungsordnung des BKV e.V. ist folgendes zu beachten:

  • Vorbereitungszeiten zwischen den Kyu Graden sind 6 Monate, ab dem 1. Kyu 12 Monate.
  • Bei Dan Graden ist der angestrebte Dan-Grad gleichzeitig die Vorbereitungszeit.
  • Kyu-Prüfungen können im eigenen Verein halbjährlich abgehalten werden, die Verbandsurkunden sind über den Schriftführer erhältlich.
  • Das Mindestalter für den 5. Kyu (Gelbgurt) beträgt 10 Jahre, das Mindestalter für den 1. Dan (Schwarzgurt) beträgt 18 Jahre.
  • Waffentechniken werden, unabhängig vom Kyu-Grad, erst ab dem Erreichen des 14. Lebensjahres geprüft.
  • Im Training und am Tag der Prüfung ist auf die Einhaltung der Dojoetikette, der Kleiderordnung und ein einem Budoka angemessen gepflegtes Äußeres zu achten.
  • Der/Die Prüfer achten auf korrekte Ausführung und Wirksamkeit der Technik, den Verteidigungswillen und die Körperspannung (Kime) der Prüflinge.
  • Für jedes Prüfungsgebiet sind im Programm Pflichttechniken und ein Angriffspool angegeben. Der Prüfling kann sich die für seinen angestrebten Grad angegebenen Technikanzahlen, unter Berücksichtigung der Pflichttechniken, frei aus dem Angriffspool zusammenstellen. Dies soll die Kenntnis grundlegender Techniken für die spätere Trainertätigkeit sicherstellen und den Prüflingen gleichzeitig eine optimale Abstimmung des Prüfungsprogramms auf ihre eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten ermöglichen.
  • Genauere Angaben zu den Katas (ab 1. Dan) und weiteren Prüfungsanforderungen finden sich auf der letzten Seite.
  • Die Angriffspools können nach Entscheidung des Fachgruppenleiters um weitere Angriffe ergänzt werden. Ziel des Jiu Jitsu ist die Kenntnis und kontrollierte Beherrschung über ein umfangreiches Technikarsenal zum Gebrauch im Wettkampf und in der praktischen Selbstverteidigung. Bei Rückfragen steht der Fachgruppenleiter des BKV e.V. den Prüflingen und Prüfern zur Verfügung.